Dienstag, 21. Juni 2016

Zwischenstand Wemiwo

Tatsächlich hat sich bei Projekt Wemiwo einiges getan.
Dem elendigen Baumwollgarn ist es endlich an den Kragen gegangen und ich habe einen ganzen Stapel neuer Spüllappen gestrickt. Die Versuchung war groß, wieder ein paar Stunden auf Ravelry zu verbringen, um ein besonders hübsches Muster für die Lappen zu finden (ja, die Auswahl ist tatsächlich sooo groß), aber: Es sind nur Spüllappen. Ich werde nicht verträumt an der Spüle stehen, um mir das schöne Maschenbild anzuschauen. Also hieß es einfach nur kraus rechts und einen einfachen Häkelrand, damit die Fäden sich leichter vernähen lassen. Eine genaue Anleitung für die Spüllappen gibt es übrigens auf Simply Kreativ.
Fertig ist der Regenbogenspüllappenturm. (Na ja, fast. Magenta ist nicht Teil des Regenbogens, weil es sich aus Rot und Blau zusammensetzt, aber diese im Regenbogen nicht nebeneinander liegen.)

Und für einen Restelappen hat es auch noch gereicht. Jetzt tummeln sich noch ein paar Mikrofasergarne in meinem Stash, die zu Staublappen verarbeitet werden. Eigentlich nehme ich zum Staubwischen aussortierte Lumpen, aber ich habe das Gefühl, das irgendjemand in diesem Haushalt die wegschmeißt... *unauffälliger, misstrauischer Blick ans andere Sofaende*

Weil die Kiste nach dieser Wegstrickaktion (sieben Lappen an sechs Tagen) tatsächlich merklich leerer war, habe ich auch mal wieder meinen gesamten Vorrat durchsortiert: hier zwei Kisten zusammengelegt, da etwas umverteilt und tatsächlich konnte ich drei Kisten aussortieren. Jetzt sind es tatsächlich nur noch 18 Boxen... yay...

Neben langweiligen Putzutensilien habe ich mich aber auch noch anderen Projekten gewidmet. Schon Anfang Juni habe ich einen Poncho für meine jüngste Nichte fertiggestellt, der gefühlt zur Hälfte aus Pailletten besteht und dementsprechend schwer ist. Dafür sind acht von zehn Knäueln des gestashten Garns draufgegangen - keine schlechte Ausbeute. Und für die pinke Variante habe ich auch schon einen Abnehmer gefunden.



Die Prokrastinierungsprojekte sind damit erst einmal abgeschlossen und ich werde mich endlich mal wieder meinem selbstgefärbten Sockengarn widmen. Ich glaube, ich habe einen ganz schweren Fall von Second Sock Syndrome.

Bis dahin!


Sonntag, 5. Juni 2016

Und siehe…

Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von dem Butterschafe ausging, dass zunächst Garn verbraucht werde, ehe neue Knäuel Einzug halten durften. Und dieses Gebot war nicht das erste seiner Art und geschah zu der Zeit, als mehr als 15 Kisten im Wohnzimmer standen…

Tjaha…
Der ein oder andere Leser mag sich noch schwach an Projekt Wemiwo erinnern. Der Plan: kein neues Garn kaufen, ehe der Vorrat nicht durch Aussortieren oder Abarbeiten drastisch reduziert wurde. Das ehrgeizige Vorhaben musste allerdings schon nach kurzer Zeit Rückschläge einstecken und überhaupt lief es bei weitem nicht so erfolgreich, wie ich es mir vorgestellt hatte, denn auch wenn ich einiges über ebay und an bastelfreudige Nichten/Neffen losgeworden bin, so komme ich doch einfach nicht schnell genug mit dem Häkeln und Stricken hinterher und die Kisten werden nicht weniger (auch wenn in manchen jetzt merklich weniger drin ist). Außerdem gab es da vielleicht doch noch die ein oder andere Messe und Sammelbestellung im Büro… Ja, ich schäme mich ein bisschen.

Auf Ravelry kann ich mir anschauen, was ich seite dem Beginn von Projekt Wemiwo an Garn verbraucht habe – seit Anfang 2015 waren es 6845 m. Das ist nicht viel.


Zumal wenn man bedenkt, dass die zwei Großprojekte aus Garn gearbeitet wurden, dass ich mir extra dafür zugelegt habe – mit ihnen wurde also kein Gramm vom bestehenden Vorrat abgebaut. Ansonsten hat es irgendwie nur zu Kleinigkeiten gereicht: hier mal ein Lappen, da mal ein Paar Socken.

Nachdem ich Freitag in einem der tollsten Wollläden war und noch einen Gutschein von meinem Geburtstag eingelöst hab (wieder sieben Knäuel mehr, aber von Gutscheinen Gekauftes zählt nicht, da konnte ich mich ja nicht gegen wehren…) und mich heute durch den wunderschönen Blog von Anneli gelesen habe, ist mein Beschluss mal wieder gefestigt wurden, was gegen die Wollmengen zu unternehmen. Deshalb habe ich meine WIPs und die Projekte in meiner Queue noch einmal realistisch betrachtet und mich zum Beispiel vom geplanten Sommerpulli (einem Eigenentwurf) verabschiedet. Seien wir ehrlich: In dieser Saison wäre der eh nicht mehr fertig geworden. Auch der Dino aus Häkelmotiven ist aus der Queue geflogen, denn von dem vorgesehenen Garn ist schon einiges für Lappen draufgegangen. Die Rautendecke, die ich zwischenzeitlich schon ganz aufgegeben hatte, weil ich das Garn eigentlich verkaufen wollte, hat es nun doch wieder unter die lediglich stillgelegten Projekte geschafft, das Garn wollte nämlich niemand. Was als nächstes endlich fertig werden soll, sind Projekt Haddington, das einen kurzfristigen Schub erfahren hat, aber mittlerweile wieder vor sich hin dümpelt, sowie die zweite Socke aus dem selbstgefärbten Garn. 

Weniger gucken, mehr machen lautet jetzt also die Devise, deshalb werde ich den Sonntag jetzt noch mit ein paar kraus rechten Reihen ausklingen lassen.

Bis dahin!


Montag, 16. Mai 2016

Grün, so grün...

Mein Instagramm-Feed ist voller Fine-Bilder. was nur heißen kann, dass wir gerade ein paar Tage Urlaub in der Heimat verbringen, um Haus und Hof zu hüten. Neben dem üblichen Hühner rauslassen, gießen, Hund füttern, Hühner zumachen, galt es diesmal auch eine etwas schwierigere Aufgabe zu bewältigen, denn diese Unmengen an Kresse galt es irgendwie zu verwerten.

Dass die Sache mit ein paar Blättchen auf einer Eierstulle nicht erledigt wäre, war irgendwie
schnell klar, deshalb blieb eigentlich nur Eines, um möglichst viel von dem würzigen Grün verarbeiten zu können: Pesto! Und nicht nur irgendein Pesto, nein - Kresspesto!





Was ist drin?

Die Zutatenliste ist recht übersichtlich:

  • Kresse, eine gute Handvoll (also wirklich großzügig)
  • Sonnenblumenkerne, 3 EL
  • geriebener Parmesan, 3 EL (oder einfach nur italienischer Hartkäse)
  • eine Knoblauchzehe
  • Olivenöl
  • Salz und Pfeffer
  • ein paar Tropfen Zitronensaft






Wie wird's gemacht?


Als erstes habe ich die Sonnenblumenkerne kurz in der Pfanne angeröstet und dann im Mörser klein gerieben. Sie müssen nicht staubfein werden, gegen ein paar kleine Stückchen ist nichts einzuwenden, zum Schluss wird eh noch einmal alles durch den Pürierstab gejagt.
Jetzt geht es der Kresse an den Kragen. Fein gehackt werden aus dem üppigen Bündel ein paar Esslöffel Grünzeug - ab damit in den Messbecher. Dazu kommen die geriebenen Sonnenblumenkerne, der Parmesan, die gepresste Knoblauchzehe und ein erster Schuss Olivenöl, denn das ganze wird nun einmal püriert und muss dafür etwas geschmeidiger werden. Und das war es jetzt eigentlich schon: so viel Olivenöl zugeben, dass das Kresspesto schön cremig/schlonzig/streichfähig wird, noch mit Salz und Pfeffer abschmecken, ein paar Tropfen Zitronensaft ran und fertig.

Für das Glas habe ich etwa die doppelte Menge der oben angegebenen Zutaten verwendet, allerdings hat sich jemand auch zwischendurch vier Brotscheiben damit bestrichen.

Demnächst wird es dann wohl wieder Handarbeitliches hier zu sehen geben, denn ich habe gerade einige, verschiedenartige Projekte in der Mache.

Bis dahin!




Sonntag, 24. April 2016

Pattern for Winged Cape

The English version of my knitted Cape. A PDF version can be downloaded from Ravelry.
Please let me know if you find any errors and feel free to leave a comment or send a message if you have any questions.

Samstag, 23. April 2016

Das Cape - die Anleitung

The English version of the pattern can be found here or as a free Ravelry download here.

Jetzt sind schon wieder zwei Wochen ohne Blogpost ins Land gegangen. Da es gerade kein neues, vorzeigbares Projekt gibt, stelle ich hier jetzt einfach mal die Anleitung zum Cape ein.


Für alle, die von Ravelry hier gelandet sind: Teststricker*innen gab es für dieses Projekt nicht und ich habe Teile der Anleitung erst im Nachhinein aufgeschrieben, deshalb können sich eventuell Fehler oder Ungenauigkeiten eingeschlichen haben. Bei Fragen steh ich aber natürlich gern zur Verfügung.

Samstag, 9. April 2016

Ein (paar) Tütchen Buntes

Ich gebe zu, mit einem Beitrag zum Thema "Wolle färben mit Ostereierfarben" bin ich im Vergleich zu den anderen Blogs ziemlich spät dran, aber das Butterschaf ist ja bekannt dafür, eher eine ruhige und träge Spezies zu sein. Zudem hatte Daniela von GemachtmitLiebe just in jener Woche den Maschenzähler-Blog in ihren Inspirationen erwähnt, der einen tollen Beitrag zum Färben mit Ostereierfarben hat, von dem ich noch einiges Lernen konnte. Außerdem sind die Farben jetzt im Supermegasonderangebot, sodass sich die Gelegenheit einfach ergab, ein paar eine Handvoll na gut, zehn Tütchen zu kaufen. Aber mit Ostereierfarben ist es wie mit Sternchenzwirn, Gummibändern und Frischhalteclips: Man kann die genug davon haben (und meist liegen sie alle in derselben Küchenschublade).

Vor ein paar Jahren, lang ist's her, habe ich mich schon einmal am Färben mit probiert, ebenfalls mit Ostereierfarben. Das Ergebnis war gar kein so schlechter Regenbogenfarbverlauf. Das gefärbte Garn wurde tatsächlich zu einer Socke mit Spiralferse verstrickt, allerdings blieb es auch wirklich nur bei diesem einen Exemplar. Im Zuge diverser Aufräum- und Wolllagerentmistungsaktionen haben aber sowohl Socke als auch Garnrest das Zeitliche gesegnet.

Lange Rede, kurzer Sinn – jetzt geht's ans Eingemachte. Für die hoffentlich nicht in einer bunten Sintflut endende Aktion benötige ich:
  • Wolle,
  • Färbetabletten,
  • Essig
  • einen Bratenschlauch (Hat sie gerade Bratenschlauch geschrieben? Einen Bratenschlauch?? Ja! Einen Bratenschlauch!)
Die Wolle musste vom Knäuel erst zu Strängen gewickelt werden, um Streifenmuster färben zu können. Damit das schneller und auch ordentlicher über die Bühne geht, habe ich mir die Haspel aus dem Büro ausgeliehen. Aber wäre es auch nicht unglaublich praktisch, so eine Haspel auch zu Hause zu haben? Vielleicht nicht unbedingt genau dieses Modell, sondern vielleicht eine klappbare Version, die sich problemlos in einem Regalfach verstauen ließe...

Ich hätte das Garn auch erst zu Rechtecken (sogenannten 'blanks') verstricken können, aber darauf hab ich absolut keine Lust. Dann kann ich zwar keinen langen Ombre-Verlauf färben, aber Ringel haben ja auch etwas für sich.

Tierische Fasern nehmen die Farbe weitaus besser an als pflanzliche (leider, sonst sähe unser Spüllappen nach Ostersamstag viel hübscher aus), deshalb sollte das Garn einen hohen Anteil davon aufweisen. Ich habe mich für ein Sockengarn mit 75% Schurwolle, 20% Polyamid und 5% Kaschmir entschieden. Der finanzielle Schaden ist dann nicht allzu hoch, wenn die Angelegenheit in einem fröhlichen Schlammbraun endet. Und selbst dann könnte ich es noch zu voll stylischen Latte macchiato-Socken mit weißen Bündchen verstricken.

Bei den Färbetabletten habe ich mich an alt Bekanntes gehalten und zu der Sorte gegriffen, mit der wir (soweit ich mich erinnern kann), schon immer die Eier gefärbt haben. Außerdem haben die die hübscheste Verpackung.
Nicht nur zum Eierfärben wird das Essig benötigt, sondern auch um die Wolle zu beizen. Amyra vom Maschenzähler-Blog legt die Wolle über Nacht in die Essig-Wasser-Lösung ein. Das hatte ich bei meinem ersten Färbeversuch nicht gemacht, sondern mich einfach auf den Essigzusatz verlassen, der so oder so zur Farbe gegeben werden muss. Mein Garn lag nur etwa vier Stunden in der Lauge, weil ich es am Vorabend schlicht vergessen hatte.

Und dann wäre da noch der Bratenschlauch. Um die Farbe zu fixieren, muss das Garn noch Hitze behandelt werden. Dafür kann man es für eine Stunde bei 80-90°C in den Backofen legen, aber ich kürze das ein wenig ab und packe es stattdessen in die Mikrowelle.

Dann kann es jetzt eigentlich auch schon losgehen.

Die Wahl fiel auf Violett, Blau und Grün.
Ein Tütchen Farbe wird zum Testen und Mischen geopfert, denn ich möchte zuerst herausfinden, wie das Garn die Farbe annimmt und wie sie überhaupt auf nicht braunen Eiern wirkt. Dafür habe ich mir extra ein wenig vom Garn abgeschnitten, als ich es mit dieser überaus praktischen Haspel (die mir leider nicht dauerhaft zur Verfügung steht, denn es ist ja nicht meine eigene Haspel, auf meine eigene Haspel hätte ich natürlich jederzeit Zugriff, besonders wenn ich sie platzsparend und leicht zugänglich in einem Regalfach verstauen könnte) zu Strängen gewickelt habe.
















Blau sollte als Hauptfarbe dienen, sodass ich dafür 3,5 Tabletten auf 420 ml Wasser (+ Essig) gegeben habe. Für Violett und Grün habe ich jeweils 300 ml angerührt, davon blieb zum Schluss aber noch eine ganze Menge übrig. Die ursprüngliche Zusammensetzung bestand aus 2,5 roten bzw. 2,5 grünen Tabletten plus jeweils 1,25 blauer Tabletten. In der größeren Menge ist das Blau aber nicht wirklich zum Tragen gekommen, sodass die beiden Farben noch jeweils mit einer blauen Tablette versetzt wurden.

Die Testfäden wirkten vielversprechend und auch nicht komplett durchgefärbt kommen die Farben auf dem Garn schön rüber. Jetzt hieß es, die drei nur noch irgendwie im Strang zu kombinieren und dabei nicht die Küche unter Wasser zu setzen.

Das Garn wird direkt vor dem Färben aus der Essigbeize genommen, ausgedrückt und auf der Arbeitsfläche ausgebreitet. Eigentlich wollte ich zum Färben die Aluschalen verwenden, die seit bestimmt mehr als drei Jahren ein trauriges Dasein im Küchenschrank fristen. Allerdings habe ich mich kurzfristig dazu entschlossen, nicht durch Eintunken zu färben, sondern durch die hochpräzise Applikation mittels eines Injektionsinstruments mit 100 ml Fassungsvermögen (Vollkleckern mit einer großen Plastikspritze). Deshalb musste das tiefe Backblech herhalten und ein aufgeschnittener Müllsack. Auch die zwei Pinsel links im Bild sind recht schnell überflüssig geworden. Die Farbe ließ sich zwar damit auftragen, aber es hätte unglaublich lange gedauert. Mehr als eine Spritze wäre allerdings praktisch gewesen.

Nun wird es auch endlich bunt, bzw. gedeckt dreifarbig:


Der erste blaue Durchgang.
Bei beiden Strängen habe ich zuerst Blau aufgetragen, dann die weißen Bereiche mit Grün und Violett aufgefüllt und dann einfach weiter drübergekleckert, bis das ganze...














Nach dem Färben.


...so ausgesehen hat. 
Nach beiden Strängen ist die blaue Farbe komplett alle gewesen, mit Violett und Blau hätte ich aber bestimmt nochmal 100 g Garn färben können.



Nun muss die Farbe fixiert werden und der Bratschlauch kommt zum Einsatz. Das Garn wird darin eingerollt und dann als bizarre Frühlingsrolle in die Mikrowelle gepackt.


















Dieses elendige Warten auf das Trocknen...
Danach hieß es auswaschen. Es ist noch einiges an blauer Farbe ausgetreten. Ich hatte sogar das Gefühl, dass das Grün etwas von seinem türkisen Einschlag verloren hat, aber das Garn hat sich nicht merklich aufgehellt.
Und jetzt sind die beiden Stränge endlich fertig. Mit dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden und ich bin gespannt, wie es verstrickt aussehen wird. Das wird definitiv noch einmal wiederholt.

Bis dahin!

Donnerstag, 7. April 2016

Was lange währt...

...wird zum Glück irgendwann auch mal fertig.
Am 14. Februar 2015 wurde mit den Planungen begonnen, am 02. April 2016 habe ich endlich die letzte Masche abgekettet, das letzte Fadenende vernäht - es ist vollbracht.
Weitere Bilder aus der Entstehungsphase sowie die Produktionsnotizen findet ihr auf der Ravelry-Seite zum Cape. Siehst du Anne, es ist keine ungarische Landesflagge geworden.

Laut Edna Mode sind Capes zwar ein No-go,
aber wir machen eine Ausnahme.

Es sieht ein bisschen schief aus, aber isses nicht.
Ehrlich.

#nofilter, aber auf die Kameralinse geditscht.